Die Handschrift stirbt mit dem letzten Menschen. Vorher ganz bestimmt nicht.

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Podcast „Schreibgeflüster“ mit Claudia Sprinz

Warum Unterschrift-Coaching?

Mein Coaching ist sehr diskrete, professionelle Beratung. Keine Geschäftsidee wie Nachhilfe, Kalligrafie oder Handschrift-Design.

Wem die Schule richtiges Schreiben lernen verweigerte, dem steht diese Fähigkeit als Erwachsener natürlich nicht zur Verfügung. Das ist nicht nur ein Skandal, das schädigt die Selbstachtung und dadurch die Persönlichkeitsentwicklung.

Seit über zehn Jahren sehe ich mit an, wie demütigend es für Führungskräfte, Prominente und für jeden normalen Menschen ist, wenn er nur über eine rudimentäre Schreibtechnik verfügt. Da ist das persönliche Gespräch über die Unterschrift oft eine willkommene Gelegenheit, auch über die eigene  Handschrift sprechen zu können.

Dass es in Deutschland ca. 30 Mio. Männer und Frauen gibt, die unter ihrer Handschift leiden, mag tröstlich sein. Aber wir dürfen die Augen nicht davor verschließen, sondern müssen es ernstnehmen. Also gibt es mein Coaching.

Ich habe bisher keinen einzigen Namen und kein Erlebnis unerlaubt preisgegeben, obwohl mir schon geschrieben wurde: „Sie haben mir ein neues Leben geschenkt!“ Es gäbe Wunderbares zu berichten, wenn gestandene Männer nach sechs bis acht Wochen eine fließende Schreibtechnik beherrschen. Das ist dann endlich ihre authentische Handschrift und eine Unterschrift die sie lieben. Weil sie erkennen „Das bin ich.“

 

„Unterschreiben Sie!“ Meine Gedanken zur Unterschrift.

Kein Führerschein, keine Hochzeit, kein Friedensvertrag, ob im Scheinwerferlicht, vor aller Welt oder im stillen Kämmerlein, Unterschriften schreiben seit jeher Geschichte. Was mit Daumenabdruck und drei Kreuzen begann, hat das goldene Buch der Zeit längst besiegelt. Die Schrift unter Verträgen und auf Autogrammkarten ist das entscheidende Merkmal unserer Zivilisation.

Sie sind das Gelbe im Ei des Kolumbus. Die USA gehörten immer noch zu England, gäbe es nicht das Signum der Verträge und hätten diese nicht das Alphabet beherrscht. Auch Verlierer müssen unterschreiben. Wir sind von Namen umgeben, dass es nur so wimmelt. Weil wir in Kategorien denken. Ohne sie sind wir hilflos. Wir brauchen sie für die Schubladen unserer kategorischen Denkfließbänder. Jede Tätigkeit, alles Tun und Denken, jedes Lebewesen, jede Pflanze, jeder Gegenstand hat einen Namen. Aber nur der Mensch kann ihn schreiben! Und zwar so, dass keiner dem anderen gleicht. Selbst wenn es dieselben sind. Jeder Mensch schreibt mit seinem Namen seine individuelle Geschichte.

Die Unterschrift ist die reduzierte Reduktion einer Person! Manche hau’n sie nur so hin. Manche gefallen sich im Schreiben, weil sie fühlen, dass sie für einen kurzen Moment Aufmerksamkeit und Zeit schreibend in ihren Bann ziehen. Wer spüren kann, wie die Tinte just in diesem Augenblick das Leben festschreibt, der weiß was Schreiben ist. Ist die Tinte getrocknet, wird das Papier weggelegt, das Buch geschlossen und in den Schrank gestellt. Doch das Leben, dieser Augenblick im Leben jener Menschen, deren Handschrift zurückbleibt, kann als Signum individueller, unwiederbringlicher Existenz Jahrhunderte überdauern. Wer möchte als kringelige Schlangenlinie oder mit der Charakteristika eines Sägeblatts zickzackig und unlesbar in die Annalen eingehen? Dann doch wohl lieber raumgreifend und souverän? Die Unterschrift ist das Mark gebildeter Menschen. Wer denkt daran, wenn die Unterschrift dran ist? Wer denkt daran, wenn der Führerschein plötzlich unterschriftsreif ist? Wenn der eigenhändige Name auf der Cashcard stehen muss. Aber ist das wirklich plötzlich? Ist es nicht. Wir denken unlogisch. Die Unterschrift nimmt nämlich Gestalt an, sobald der erste Stift zwischen Kinderfinger wandert, „Hänschen klein“ zu kritzeln beginnt und die Lust am Schreiben erwacht. Es ist von jeher die Hauptaufgabe der Grundschulen, Kindern vom ersten Schultag an die Gewissheit einzupflanzen, dass Schreiben können aus ihnen starke Persönlichkeiten macht. Erst wer richtig und fließend schreiben kann, ist „staatstragend“ im Sinne eines mündigen Bürgers.

Aber das Schreiben-L e h r e n wurde 1969 aus unerforschten Gründen aus dem Deutschlehrplan gestrichen. Seitdem haben 73 % der Männer Probleme mit ihrer Handschrift. Tendenz zunehmend.

Die dynamische Unterschrift – Ihr Top-Signum.

„Dafür stehe ich mit meinem Namen.“ Wer kennt diesen Satz nicht? Er hielt sogar Einzug in die Werbung und bedeutet so viel wie „das unterschreibe ich“. Genau genommen ist die vertrauenerweckende Äußerung für etwas „mit seinem Namen“ zu stehen, eine typisch euphemistische Werbe-Worthülse. Denn jeder Mensch „steht“ mit seinen Namen für das, was er tut. Was geschieht, wenn das Produkt nicht hält, was der „gute Name“ verspricht – verliert man dann seinen Namen? Das Gesicht vielleicht, aber nicht den Namen. Jeder Mensch ist seine eigene Unterschrift. Wer seinen Namen verliert, verliert sich selbst.

Schreiben Sie ihn so intensiv, dass alles drin ist im Namen und Ihnen nichts mehr einfällt. Schreiben Sie ihn hundert Mal. Tausend Mal. Nehmen Sie einen Füller mit breiter Feder. Schreiben Sie für alle sichtbar. Schreiben Sie langsam, großzügig und markant. Schreiben Sie, bis Ihr Name in Ihren Fingerspitzen angekommen ist und er sich „wie von selber“ schreibt. Denken Sie: „Achtung – hier komme ich!“. Fangen Sie klein an, und werden Sie immer größer. Schreiben Sie raumgreifend und grandios, lassen Sie Handschrift fließen, und fangen Sie fliehende Buchstaben wieder ein. Unterschriften eine authentische Gestalt zu geben, ist ein Abenteuer besonderer Art. Und achten Sie dabei immer auf Ihren Herzschlag! Je besser Sie sich fühlen, desto authentischer wird Ihre Unterschrift. Erzählen Sie Ihre Geschichte.

Fangen Sie jetzt an!

Die Wertschätzung, die Sie Ihrer Handschrift entgegenbringen, hat logischer Weise zur Folge, dass Sie Ihre Aufmerksamkeit auch auf die Schreibgeräte richten, die Sie benutzen möchten. Stift- und Federstärke geben der Schrift „optische Haptik“. Probieren alle Schreibgeräte aus, die Ihnen in die Finger fallen und schreiben Sie damit Ihren Namen. Vom Filzstift bis zur Spitzfeder. Verwenden Sie Symbole nur, wenn sie mit Ihrem Beruf oder besonderen Situationen zu tun haben. Ich integriere gelegentlich Symbole in meinen Namen und zeichne (weil ich auch Illustratorin bin) das Brandenburger Tor, wenn ich in Berlin bin, in Hamburg ein Segelboot, in Paris den Eifelturm…aber Vorsicht, das kann ins Auge gehen.

Mit oder ohne freundliche Grüße?

Lassen Sie am Ende eines persönlichen Schreibens Raum für persönliche Worte und Grüße. Schreiben Sie die Anrede mit der Hand. Gestalten Sie die persönlichen Grüße passend zu Ihrem   Namen. Lassen Sie Tintenspritzer nur dann wirken, wenn der Adressat weiß, dass Sie ein „spritziger“ Typ sind, der es auch mal „krachen“ lässt. Raumgreifende Schwünge ergeben oft große weiße Flächen, die wie L u f t b l a s e n wirken können. Verwenden Sie Symbole nur, wenn sie mit Ihrem Beruf oder besonderen Situationen zu tun haben. Ich integriere gelegentlich Symbole in meinen Namen und zeichne (weil ich auch Illustratorin bin) das Brandenburger Tor, wenn ich in Berlin bin, in Hamburg ein Segelboot, in Paris den Eifelturm…aber Vorsicht, das kann ins Auge gehen.

Das von im Namen

Die ererbten drei kleinen Buchstaben v o n sind manchem Namensträger eine grafische Last. Man möchte nicht angeben, kann sie aber auch nicht verschwinden lassen. Adel verpflichtet. Das von abkürzen wie einen akademischen Grad als v. gefällt nicht jedem. Deshalb schlage ich vor, die Buchstaben so in den Namen zu integrieren, dass beides auf einer gedachten Linie geschrieben „wie aus einem Guss“ wirkt.

Unterschriften in Druckschrift, also auch in „Grundschrift“ sind nicht erlaubt.

Schreibangst und ein ramponiertes Selbstbild

„Mir wäre schon sehr geholfen, wenn Sie mir die Angst vor der eigenen Handschrift nehmen würden oder die Angst davor wenigstens merklich reduzieren könnten, weil das bedeuten würde, dass ich mich in meinem Beruf und auch sonst wesentlich wohler fühle“, das schrieb mir ein 40-jähriger Ingenieur aus der Schweiz. Und er legt damit den Finger genau in die Wunde, um die es bei Erwachsenen geht, denen ihre eigene Handschrift unangenehm ist. Er hat ein Problem im Beruf und auch sonst. Sein Selbstbild, sein Image ist im Keller. Es geht diesen Menschen – und davon gibt es mindestens 20 Millionen in Deutschland – nicht und nie um Eitelkeit, also nicht darum, dass sie schön schreiben möchten – das wäre viel zu hochgegriffen. Sie beanspruchen, und das dürfen Sie sich gern auch körperlich vor Augen führen, nur ein Minimum an seelischer Sicherheit.

Es geht diesen Menschen um die Überwindung eines diffusen Angstgefühls. Eine Art Bedrohung, die mit gefühltem Imageverlust und Persönlichkeits-Defizit verbunden ist. Mich erschüttert dabei immer die Verzweiflung, die diese Menschen mit sich herumtragen. Denn die geht ganz oft mit ausgeprägter Prüfungs-Angst einher. Charakteristisch ist auch ein starkes allgemeines Minderwertigkeitsgefühl. Und körperlich spürbar sind Herzklopfen und Schweißausbrüche, sobald etwas geschrieben werden muss.  Diesen Menschen geht es allein um die Überwindung eines Traumas, um das Beenden einer jahrelangen seelischen Belastung. Wer unter Schreibangst leidet…der nimmt freiwillig keinen Stift mehr in die Hand. Auch nicht, wenn es sich um ein Prestige-Objekt handelt. Ein Füller ist kein Autoschlüssel. Er könnte spontan in die Situation geraten, damit schreiben zu müssen. Und nichts fürchtet er mehr – als DAS! Er meidet Schreibgeräte folgedessen wie der Teufel das Weihwasser. Bis er zu mir kommt.

Leider kann ich an dieser Stelle nicht demonstrieren wie es mir gelingt, Schreibangst in Freude am Schreiben umzuwandeln und bei manchem außerdem in künstlerische Schöpferkraft. Sogar das. Denn angstfreies Hantieren mit Stiften setzt Kreativität frei. Ich frage mich deshalb oft, ob diejenigen, die Kindern in der Grundschule statt der Schreibschrift das Keyboarding beizubringen beabsichtigen, jemals darüber nachgedacht haben, ob sich zum spontanen Skizzieren und Fixieren eigener Ideen besser Stift und Papier oder besser Tastatur & Bildschirm eignen. Fragen Sie mal Schriftsteller, ob sie beim Denken lieber an der Taste oder lieber am Stift kauen. Bleistift oder Tastatur heißt in diesem Fall Kopf oder Zahl und bedeutet: glücklich sein, fließend schreiben und denken dürfen oder: Akku aufladen. Dann doch wohl lieber Kopf. Aber nun Spaß beiseite. Es geht ja um Ihr Image das Sie verbessern möchten.

In den Menschen, die mit 40 Jahren plötzlich das Schreiben und ihre eigene Handschrift entdecken dürfen, vollzieht sich – auch nach außen hin sichtbar – eine positive Wandlung. Denkt man an den Spruch: „Handschrift ist Ausdruck der Persönlichkeit“, dann ist das absolut nachvollziehbar. Das schlechte Gefühl einer schlechten Handschrift schlägt sich nämlich nicht nur in der Schrift selbst, sondern auch in den Augen nieder. Der richtige Ausdruck einer klaren Handschrift, als positives Merkmal ihrer Ausstrahlung, hat ihnen 40 Jahre lang gefehlt. Und wenn er dann plötzlich da ist – der ersehnte Ausdruck – dann öffnet sich ein ganz neues Territorium. Kreativität ist das glücklich machende Synapsen-Spiel intuitiver Spontanität. Das heißt, hier ist Echtsein gefordert. Authentisch und drauf los! Was gibt es Befreienderes?

Die neu gewonnene Kreativität und Empathie – beides fällt bekanntlich ja auch mit unter den Begriff „emotionale Intelligenz“ – manifestieren Ihre Souveränität, und sorgen für eine positive Ausstrahlung. Wer das Schreiben beherrscht, wie eine natürliche Eigenschaft, der steht im Leben einfach besser da.