Jungs lernen anders als Mädchen. Also unterrichtet sie auch so!
Jungen denken systemisch und möchten strukturierte Verhältnisse. Vor allem in der Schule. Sie stellen Fragen, die sie beantwortet haben möchten. Bleibt man ihnen die Antworten schuldig, verlieren sie die Lust am Lernen. Alle – auch Erwachsene – lernen durch Erkenntnisse. Alphabetisieren ist da keine Ausnahme. Wer das nicht befolgt und Schüler im Unterricht sich selbst überlässt, führt die ihm anvertrauten Kinder in die Irre. Was leider allzu oft geschieht.
Warum kann ich nicht schreiben?
Antwort: Du kannst schreiben. Dir wurde die Technik des Schreibens nur nicht richtig erklärt. In der Schule musstest du dir wahrscheinlich zuerst die Leseschrift (die auch Druck- oder Buchschrift genannt wird) selbst beibringen und dann musstest du allein eine Schrift einüben, die keine Schreibschrift ist. Schreiben hast du also nie gelernt. Deine Handschrift wartet noch auf dich.
Wie funktionieren Buchstaben?
Antwort: Wir denken in Begriffen, die aus Lauten zusammengesetzt sind. Das nennen wir sprechen und Sprache. Laute sind Sprachzeichen, die Buchstabe heißen. Buchstabenlaute werden beim Sprechen zu einem Begriff, einem Wort-„Bild“ zusammengezogen, wie zum Beispiel das Wort ich. Ich wird nicht „ih-zeh-ha“ gesprochen, sondern „ij“ – und das Wort wird geschrieben, wie man es denkt: in einem Zug … nicht abgehackt i-ce-ha. Und weil du mit der Hand so schnell schreiben willst, wie du denkst, muss es zwischen den Lauten eine Brücke geben, über die der Lautklang in den anderen hineingleiten kann. Du schreibst ich so, wie du ich denkst, als drei ineinanderfließende Laute.
Warum schreiben wir überhaupt?
Antwort: Weil wir unsere eigenen Gedanken festhalten möchten und um neue Gedanken folgen zu lassen … um uns zu erinnern … um eigene Gedanken anderen Menschen zeigen zu können.
Warum muss man Buchstaben verbinden?
Antwort: Damit die Wörter so fließen, wie die Gedanken fließen und wir den Gedanken so schnell wie möglich neue folgen lassen können. Die Verbindung zwischen den Buchstaben macht das Schreiben schnell. Schreiben ist denken in einer ununterbrochenen Linie. Auch dort, wo die Zeichen auf dem Papier nicht verbunden sind, fließt der Gedanke in der Bewegung des Stiftes weiter, so dass die Linie „unsichtbar“ weitergeschrieben wird. Die Verbindung ist der Zündschlüssel für Schnellschreiber.
Warum muss man auf einer Linie entlang schreiben?
Antwort: Auf einer geraden Straße fährt es sich leichter als auf einer kurvigen Berg-und-Tal-Bahn. Ebene Strecken sind die effizientesten (schnellsten) – darum musst du bei b, o, ö, r, v, w und x (die oben verbunden werden) aufpassen. Die Orientierung bleibt aber immer bei der Grundlinie.
Warum muss ich mit Füller schreiben?
Antwort: Musst du nicht. Mit Füller schreiben ist ein deutsches Phänomen. Tintenroller – ohne Griffmulden! – sind für Jungs genauso gut.
Dass viele Jungen unter dem absenten Schreib-Rechtschreibunterricht besonders zu leiden haben, ist kein Geheimnis. Jungs sind keine Mädchen (sic!). Sie lernen anders. Sie setzen sich nicht hin und üben schönschreiben. Das sagt ihnen nichts. Sie wollen wissen, warum sie etwas tun sollen und was sie davon haben. „Eine schöne Handschrift“ ist kein jungenhaft vielversprechendes Ziel. Wird ihnen hingegen das Schreiben richtig erklärt, kann jeder Junge sich (auch später noch) eine gute Schreibtechnik aneignen.
Die sagt, dass schlechte Handschriften auch bei Jungen keine Veranlagung sind und dass es die grafomotorische Störung beziehungsweise die Schreibschwäche nicht gäbe, brächte man den Kindern schreiben gleich richtig bei. Kinder lernen immer nur das, was ihnen angeboten wird. Die „Störungen“ und „Schwächen“ werden Kindern erst durch falsche Information antrainiert. Gehirne nehmen, was kommt, und verschalten. Nervenzellen im Gehirn können nicht wählen und schon gar nicht selbsttätig korrigierend eingreifen und verbessern, dazu fehlt ihnen die Voraussetzung. Sie stellen ausschließlich Verbindungen her und sorgen dafür, dass Informationen fließen. Das allein ist ihre Aufgabe. Stellen Sie sich vor, Neuronen und Synapsen funktionierten in etwa wie Stecker und Dosen, die zusammengefügt werden müssen, damit der Strom fließt. Ob mit dem Strom anschließend der Backofen, die Bohrmaschine oder eine Zahnbürste betrieben wird, steht nicht in der Macht von Stecker, Dose und Strom. Stellt sich später heraus, dass der Mensch sich mit der Bohrmaschine rasiert, den Kuchenteig mit der Zahnbürste rührt und die Backofenschnur dem Kühlschrank gehört, dann kann man daraus nicht einfach eine „motorische Stromstörung“ machen und hoffen, alles regelt sich von allein. Genauso ist es mit dem Schreibenlernen. Im Kopf verschalten sich Synapsen buchstäblich – in bestem Sinne des Wortes – nur nach Vorschrift. Eine verknüpfte Schreibbewegung, die sich im Ergebnis als falsch herausstellt, ist nicht die Schuld des Gehirns. Es ist der Fehler des Lehrers, der Lehrerin, der Eltern oder der Erzieher, es ist nicht die Schuld oder der Fehler des Kindes.
Das bedeutet, Schüler machen keine falschen Schreibbewegungen, sondern nur die, die sie gelernt haben (oder sich selbst beibringen mussten). Sie hatten vorher keine Störung, aber hinterher auch nicht und ganz gewiss handelt es sich um keine krankhafte Veranlagung. Erwachsene müssen bei Kindern das korrigieren, was ihnen selbst zuvor falsch beigebracht wurde. Deutlicher noch: Wer Schulanfängern Druckschrift malen als schreiben lernen verkauft und es kurz darauf wieder verbietet, um nun das richtige Schreiben zu lehren, der verursacht bei Kindern Schrei(b)krämpfe.
Für Jungen wäre schreiben lernen kein Problem, hielte man es beim Schreibunterricht wie beim Sportunterricht. Dort boxt nicht Frau gegen Mann – dort bleibt man unter sich. Weil Männlein und Weiblein naturgemäß unterschiedliche Voraussetzungen mitbringen, wird konsequent zwischen den Geschlechtern unterschieden: Jungen laufen schneller als Mädchen, können weiter springen und schwerere Gewichte stemmen, deshalb verläuft zwischen den Bewertungskriterien eine unsichtbare Mauer. Wieso nicht auch beim Schreiben? Wieso gilt die Durchschnittsgeschwindigkeit der Mädchen beim Erlernen des Schreibens als Standard für Jungen? Müsste dann folgerichtig nicht auch der nächste Marathonlauf nach diesen Kriterien bewertet werden – dieser und alle anderen Disziplinen, in denen Frauen aufgrund ihrer angeborenen „Leistungsschwäche“ gegen Männer chancenlos wären und permanent verlieren würden? Vielleicht wäre eine solche Vorführung mal ganz sinn- und wirkungsvoll. Denn dann würden die Frauen und Mädchen endlich nachfühlen können, wie frustriert und deprimiert viele Jungen durch die Schulzeit gehen. Jungen mit schlechter Schrift müssen in jedem Schulfach mit Punktabzug rechnen und ihre schulische Leistung wird deshalb oft nicht so bewertet, wie es ihrer intellektuellen Leistung entspricht.
Die Erkenntnis, dass Jungen physisch und psychisch anders beschaffen sind als Mädchen, ist so alt wie die Menschheit. – Wieso wird dieses Wissen beim Schreibenlernen außer Kraft gesetzt?
Dass so furchtbar viele Jungen zu Schreibverweigerern werden und Angst vorm Schreiben haben, ist also keine Frage kollektiver Minderbegabung, zurückgehender männlicher Intelligenz oder gestörter Sensomotorik. Es ist ganz einfach – und ich weiß, das hört sich nicht gut an –, aber es ist tatsächlich das Resultat fehlender Rücksichtnahme auf die Jungen.
Einer der Wissenschaftler, die unsere Theorie teilen, ist Prof. Dr. Dr. Gerald Hüther
Ebenso wie André Stein es ist seinem Vortrag Leben und Lernen mit Begeisterung anregt.
Lernen Jungs anders als Mädchen?
Buch-Illustration Die Möwe Jonathan
Das Buch über das Fliegen in Freiheit von Richard Bach (Ullstein Verlag) ist mit 24 Illustrationen von Susanne Dorendorff im Oktober 1989 erschienen und war bis 2004 (mit neun Auflagen und 40.000 Expl.) im Handel. Seitdem ist es ein begehrtes Sammlerstück. Die Möwe Jonathan-Illustrationen ist ein frühes und in sich geschlossenes Werk.
Susanne Dorendorff schrieb 1989 auf, was sie mit der Möwe Jonathan erlebte.
Haben Sie schon mal eine Möwe im Flug eine Feder verlieren sehen? Ich nicht. Sie liegen immer schon da.
Ich bin auf der Suche :nach einer, ich brauche sie für Jonathan: Eine Feder für die Möwe. Und Nordseewasser. Unbedingt. Die Feder muß zum Schreiben geeignet sein, nicht solche, wie sie millionenfach an Stränden und in Häfen herum liegen, versalzen, verdreckt, zerschmettert, steinzermalmt und ölig. Absolut unbrauchbar. Es muß eine Feder sein, die zu ihm passt.
Natürlich könnte es zur Not auch eine Gänse- oder Entenfeder tun. Aber schnelle Kompromisse mache ich nicht: Authentizität auch im Kleinen. Also vertiefe ich mich, solange keine Federn in Sicht sind, in Jonathans Charakter, beziehungsweise in das, was der Autor der Möwe Jonathan, Richard Bach, mir möwenmäßig mitteilt. Ich soll für den Ullstein Verlag bis zum Herbst über zwanzig Illustrationen für die Geschenkausgabe des Kultbuches Die Möwe Jonathan fertig haben. Und deshalb schippere ich mitten im Horizont der norddeutschen Küste davon. Bald sind wir in England. Wir, das sind eine Hand voll Seebären und ein kleiner Frachter, der das ganze Jahr über an der Küste unterwegs ist und mich mitnimmt. Es ist Sommer. Ich will das Flugverhalten der Möwen studieren. Da sollte es auf See nicht zu kalt sein. Meist sitze ich auf dem „Sonnendeck“. Das ist die höchste Plattform an Bord, direkt am Schornstein, wo es mächtig bollert wenn die Maschine läuft. Was sie meistens tut. Hier kann ich mich am besten in das Gefühl hineinversetzen „mitten im Horizont“ zu sein. Ab und zu kommt eine Möwe vorbei, dreht den Kopf und schaut zu mir runter. Dann kreischt sie: „Was willst Du hier? Hau ab!“ Seevögel sind Raufbolde! Ich bin froh, daß sie nicht im Sturzflug auf mich niederfährt und mir zack mit ihren langen schmalen Flügelspitzen durch die Haare fährt. Möwen haben auch beindruckend große Schnäbel.
Doch dessen ungeachtet: Ich bin gern hier auf „hoher See“, mit furchtbar viel Wasser unter und noch viel mehr Himmel über mir. Und Jonathan schreit nach mir: „Was willst Du hier?“ Ich kann ihn hoch über mir seine flügelschlaglosen Serpentinen segeln sehen.
Wie gesagt, ich bin nicht ganz freiwillig hier, halb zog es mich, halb sank ich hin. Was mich zog war das Freiwillige an dieser Reise, ein Kindheitstraum, den ich, elbwassergetaufte, waschechte Hamburgerin, unbedingt verwirklichen wollte: Eine deftige Seereise mit allem Drumunddran. Das Nichtganzfreiwillige das mich lockte, ist der Jonathan-Auftrag. Ich kann nur illustrieren, was ich vorher verinnerlicht habe. Deshalb studiere ich jetzt den Möwen-Flug und den Bachschen Text, und dann versuche ich, gefühlsmäßig und illustratorisch alles unter einen Hut zu bringen. Ich bin hier also nicht zum Spaß. Obwohl, wenn es so richtig stürmt, und ich die Nacht nur heil überstehen kann, wenn ich auf der Brücke neben dem Steuermann festgezurrt bin, von wo aus ich den Silberstreif am Horizont taumelnd tanzen und verrücktspielen sehen kann, dann entziehe ich mich diesem Abenteuer nicht. Und das macht Spaß! Jonathan. Ist er ein charismatischer Überflieger? Mutiger Individualist? Sinnbild des zielstrebigen Karrieristen? Führungspersönlichkeit mit Sensibilität und Gespür für verantwortungsvolles Handeln? Genussvoller Grenzüberschreiter? Ein Sichselbstüberwinder? Ein Sichselbst-überschätzer? Oder ein Fragender? Ein Pionier? Ist er schön? – hässlich? Sanft oder herrisch? Was sagt er?
Jonathan ist der Traum von Freiheit, der in uns allen lebt. Jeder hat etwas mit ihm gemein. Auch, wenn es nur Sehnsucht ist. Jonathan fliegt für jeden, der sich in ihm spiegeln kann.
Wie meine Jonathan-Feder aussehen soll, ist nicht so wichtig, sie muß nicht weiß sein. Aber sie sollte vielleicht an einem besonderen Platz gefunden werden. Nicht einfach nur vom Boden aufheben oder aus dem Wasser fischen. „Sie sollte irgendwie besonders sein“ denke ich und vergesse es gleich wieder. Ich muß die Texte auswählen, die sich zum Interpretieren eignen.
Du darfst nicht aufgeben – damit beginnt meine Arbeit. Insgesamt sollen es vierundzwanzig farbige und fünf schwarz-weiße Illustrationen werden. Ich mische meine Farben mit Nord-seewasser, mit Elbwasser, mit Wasser aus der Irischen See, Karibikwasser von den Inseln unter dem Wind und mit einem Schüsschen Mittelmeerwasser.
Ich schreibe mit einer weißen Möwenfeder und mit dem Federkiel eines echten Pelikans von der Insel St. Luca. Auch mit Pinseln aus Japan und ganz normalen Buntstiften wird Jonathan illustriert. Am Aufregendsten aber war das Schreiben mit Kerzenwachs: „Licht des Verstehens“, weil dabei der Pinsel in Flammen stand.
Ich hatte mir ein Teelicht hingestellt, dessen Wachs geschmol-zen war und eine kleine Flamme leuchtete. Ich tauchte den Pinsel ins Wachs und schrieb Li – doch das Wachs erstarrte zu schnell, so daß ich den Pinsel für das fehlende cht erneut eintauchen mußte. Im Eifer des Gefechts vergaß ich, dass das Wachs am Pinsel nicht nur schmilzt, wenn man es in die Flamme hält…
Von entscheidender Bedeutung ist es aber nicht, womit ich schreibe. Für meine Illustrationen gibt es keine Rezeptur. Die Handhabung der Geräte und die Farbgebung lassen sich nicht auf eine Gebrauchsanweisung reduzieren. Das einzige was zählt ist man selbst und das Vermögen, tiefen Empfindungen Gestalt geben zu können. Das kann photographisch, gemalt, getanzt oder gesungen sein und ist immer an den authentischen Impetus, an die Intuition gebunden. Allein die innere Kraft des Menschen bewirkt den Ausdruck eines Werkes, das als Kunst bezeichnet werden kann. Ein Werk, das nicht „spricht“ führt kein Eigenleben. Darin sind Kunstwerke Menschen sehr ähnlich.
Meine Arbeit ist am treffendsten mit dem Komponieren eines Musikstücks zu vergleichen. Noten sind ebenso abstrakte Zeichen wie Buchstaben und brauchen den Komponisten der sie zusammen bringt. Zu wirklichem Leben, zu Lebendigkeit und Schönheit erweckt sie jedoch erst der Klang, das Spiel des Musikers, seine Interpretation. Ich bin Komponist und Musiker zugleich. Ich bringe das Wort mit Pinsel und Farbe zu Papier und mein Gefühl bringt es zum Klingen.
Die bibliophile Ausgabe der Möwe Jonathan erschien im Oktober 1989, und blieb fünfzehn Jahre und neun Auflagen lang im Handel. Was ich, als ich mich damals auf dem Sonnendeck des kleinen Frachters durch den Horizont schaukeln ließ, nicht einmal zu ahnen wagte.
Es war übrigens der Kapitän des kleinen Frachters, der mir die Pelikanfeder aus der Karibik mitbrachte. Er machte Urlaub in einem kleinen Bungalow auf der Insel St. Luca und beobachtete eines nachts, wie ein sterbender Pelikan sich langsam hinschleppend, wie ein Schatten auf seine Hütte zu bewegte. Am nächsten Morgen lag der Vogel tot unter seinem Fenster. „Als wollte er noch etwas mitteilen“, dachte der Kapitän, brachte das leblose Tier mittags zurück zum Strand, wo er es im feinen, schneeweißen Karibiksand begrub. Bis auf zwei Federn. Zwei wunderschöne Flugfedern gab er mir. „Schreib damit“, sagte er „dann lebt er weiter.“
…und das tut er! Auf Seite 92 (hier oben rechts) Die Zeit ist nicht mehr fern, da ich […] auf deinem Strand erscheinen und die zeigen kann, was Fliegen in Freiheit bedeutet.
Nachtrag 2021.
Inzwischen lebt auch der Kapitän nicht mehr. Ob er jetzt an meinem Strand erscheint und mir zeigt, was Fliegen in Freiheit bedeutet? Ganz bestimmt.
Warum Unterschrift-Coaching?
Mein Coaching ist sehr diskrete, professionelle Beratung. Keine Geschäftsidee wie Nachhilfe, Kalligrafie oder Handschrift-Design.
Wem die Schule richtiges Schreiben lernen verweigerte, dem steht diese Fähigkeit als Erwachsener natürlich nicht zur Verfügung. Das ist nicht nur ein Skandal, das schädigt die Selbstachtung und dadurch die Persönlichkeitsentwicklung.
Seit über zehn Jahren sehe ich mit an, wie demütigend es für Führungskräfte, Prominente und für jeden normalen Menschen ist, wenn er nur über eine rudimentäre Schreibtechnik verfügt. Da ist das persönliche Gespräch über die Unterschrift oft eine willkommene Gelegenheit, auch über die eigene Handschrift sprechen zu können.
Dass es in Deutschland ca. 30 Mio. Männer und Frauen gibt, die unter ihrer Handschift leiden, mag tröstlich sein. Aber wir dürfen die Augen nicht davor verschließen, sondern müssen es ernstnehmen. Also gibt es mein Coaching.
Ich habe bisher keinen einzigen Namen und kein Erlebnis unerlaubt preisgegeben, obwohl mir schon geschrieben wurde: „Sie haben mir ein neues Leben geschenkt!“ Es gäbe Wunderbares zu berichten, wenn gestandene Männer nach sechs bis acht Wochen eine fließende Schreibtechnik beherrschen. Das ist dann endlich ihre authentische Handschrift und eine Unterschrift die sie lieben. Weil sie erkennen „Das bin ich.“
Liebeserklärung an die Handschrift
Sie ist echt.
Es ist ihr egal, ob ich sie mit Kuli, Bleistift, Filzstift oder Füller schreibe, sie zeigt sich immer mit Gefühl.
Ich kann ihr nicht das Geringste vormachen, sie lässt sich nicht täuschen Sie ist sensibel und aufrichtig.
Ich bin ihr ausgeliefert und beherrsche sie zugleich. Sie ist nichts ohne mich, und ich nichts ohne sie. Sie wird mich nie verlassen. Sie weiß genau, wer sie ist. Sie verfolgt mich und ist bei mir wie ein Schatten. Manchmal ist sie grässlich hässlich. Gelegentlich schwingt sie sich auf und tanzt wie ein Schmetterling. Sie ist irrational. Emotional. Individuell und so wunderbar, wie jede andere Handschrift auch.
Die Leute sagen, sie sei »Ausdruck meiner Persönlichkeit«. Ich sage, sie ist hundert Mal mehr als das. Sie sagt mir, wie ich mich fühle. Sie antwortet mir, wenn Menschen nichts mehr sagen können. Sie trauert mit mir. Sie ist stärker als ich selbst. »Ausdruck der Persönlichkeit« ist nichts dagegen. Was ist das überhaupt, »Persönlichkeit«? Die Wissenschaft weiß es noch nicht, ist ihr aber auf der Spur.
Persönlichkeit ist eine Phrase, eine schillernde Worthülse. Aber Ausdruck hat sie – und wo Ausdruck ist, da ist auch Eindruck. Den macht sie.
Ob man will oder nicht, jede Handschrift macht Eindruck. Meine ist da keine Ausnahme. Jeder Mensch hat seine eigene Lebensschrift. Aber nur selten sieht man, dass sie auf Gegenliebe trifft. Noch seltener wird sie überhaupt gemocht. Meist führt sie ein Schattendasein und wird verachtet. Tja, und so fühlt sie sich dann auch. Wie kann eine Handschrift strahlen und schön sein, wenn sie ständig missachtet, niedergemacht und schlechtgeredet wird? Sie kann es nicht. Kein Mensch kann das. Aber einer Handschrift wird das zugemutet. Ihr bleibt oft nichts als ein Dasein in Isolationshaft. Manche Handschrift versinkt im Keyboard des Computers, ohne jemals gelebt zu haben. Weil ihr Lebensgefährte ihr niemals Leben eingehaucht hat.
Vielleicht weiß er nichts von ihr. Nichts von ihrer Schönheit, ihrem Charisma, ihrer Strahlkraft, ihrer grafischen Brillanz. Und er ahnt nicht einmal, was alles aus ihr hätte werden können. Hätte er sie doch nur einmal gelassen – losgelassen, einfach so drauf los. Doch er weiß nichts über sie und nichts von ihr, weil ihm vom ersten eigenen Buchstaben an suggeriert wurde, seine Schrift sei schlecht, sei ungleichmäßig und eigenwillig und tanze auf der Linie statt ordentlich zu sein. »Das wird nie was!«, und daran glaubt er. Hätte er gewusst, dass seine Schrift sich nicht schönschriftmäßig entwickeln darf, weil sie dann ihre Einzigartigkeit verliert, dann hätte er heute ein anderes Verhältnis zu ihr. Bestimmt würde er sie mögen. Sehr sogar.
Storytelling -1: Café to go – oder: Er versteht sie nicht.
Ich komm rein und rechts an der Fensterseite tobt ein Beziehungsdrama. Sie gegen ihn. Morgens um 8h! Geht’s noch? Außer uns ist nur noch der Barista da.
Sie ist nicht wirklich giftig. Mehr entschlossen. Warum sagt er nichts? Schuldbewusst? Fremdgegangen? Anderes Mädel angeschaut? Angefasst bestimmt nicht, das würde er bei dieser Frau nicht überleben. Da läge er schon längst mit einem Pappschild am großen Zeh im Gefrierfach. Garantiert.
Er legt seine rechte Hand auf ihr Knie. Das hilft aber nicht. Sie reagiert nicht. Sie ist in Rage. Er guckt zu. Ich könnte mir vorstellen, sie spricht Ausländisch und er versteht nur Bahnhof. Sie ginge gut als Italienerin durch. Lange, gewellte, schwarze Haare, sieht echt gut aus, Mitte dreißig und, wie leicht zu erkennen ist, sehr temperamentvoll. Eine orientalische Haremsdame ist das bestimmt nicht. Aber auch keine deutsche Grundschullehrerin.
Seine Hand liegt noch immer auf ihrem Knie.
Nach Handgreiflichkeit sieht es aber nicht aus. Sie schreit nicht. Sonst könnte ich sie javerstehen. Akustisch zumindest. Wie macht die das bloß? Lautlos jemanden anmöbeln. Die Salven, die sie durch ihre Schneidezähne zischt, muss man wohl auch gar nicht hören. Er beteiligt sich
bewegungsarm. Vielleicht ist er ja gehörlos und sie schäumt in Gebärdensprache. Müsste sie dann nicht mehr mit den Fingern fuchteln?
Hab ich noch nie gesehen, dass Taubstumme sich anschreien. Wäre ja auch irgendwie Quatsch. Bis das Wort Arschloch fertig buchstabiert ist,
ist doch keiner mehr wütend. Fragt da noch jemand: „Wie meinst du das?“ Echt nicht. Dabei fällt mir die Autofahrersprache ein und der Stinkefinger. Interessant! Tonlose Kurzzeitbeschimpfung für Nursehende? Wie lernen Taubstumme oder Taube oder Stumme eigentlich das
Alphabet? Wie lernen sie Schreiben, ich meine, wie erklärt man ihnen, wie Apfel mit der Hand geschrieben wird? Ich sage ja immer, die Handschrift ist naturgegeben wie die Stimme, also vorgeburtlich festgelegt. Genetisch-fließend-gut. Dabei fällt mir jetzt auf, dass zum Schreiben nicht nur die Finger, sondern auch noch die Ohren gehören. Mit Muscheln und mit Hammer und Amboss. Ordentlich was los da zu beiden Seiten des Kopfes. Von Ohrringen rede ich extra nicht. Nur von den Knorpeldingern links und rechts. Stimmt schon. Nur Stimme, Finger und Augen, ohne Gehör, das bringt nichts. Man muss wissen, wie sich die Buchstaben anhören, wenn man sie lernt. Sie selber geben ja keine Töne von sich. Also muss es jemand sagen, vor-sagen. Das ist wie bei den Noten. Die
klingen ja auch nicht selbsttätig. Also: Wie lernen Taubstumme lesen? Wie lernen sie Druckschrift lesen und wie lernen sie Schreibschrift, wie schreiben sie? Oder tippen sie nur? Ich meine, auf der Tastatur. Das muss ich googeln.
Dabei fällt mir ein, neulich saßen drei Personen und ein Hund an dem Tisch, wo sich jetzt das Pärchen an die Gurgel geht. Also, der Hund saß natürlich nicht mit am Tisch, der saß drunter und war an der Leine. Die drei, ein Mann und zwei Frauen, waren taubstumm. Der Hund nicht. Das ist jetzt kein Scherzgedanke, denn der Hund, das war jedenfalls mein Eindruck, der Hund nutzte es weidlich aus, dass die Drei ihn nicht hören konnten und kläffte wie bekloppt. Ich fand das spannend. Frage: Wie lange dauert es bis einer was sagt? Ich meine, einer der Gäste. Ist ja langsam Frühstückszeit und der Laden füllt sich. Kläff, kläff. Und was passiert dann mit dem Topfreiniger auf vier Beinen?
Die Fingerakrobatik der Nichtsprecher*innen ist faszinierend. Ist die eigentlich international? Wie viele Buchstaben gibt es in Fingersprache – auch nur 30 Großbuchstaben? Kleine brauchen sie janicht. Oder sind das Silbenzeichen wie im Japanischen oder Bilderwörter wie bei den Chinesen? Egal. Mit Fingerübungen brachten sie den Turbokläffer jedenfalls nicht zum Stillstand. Herrchen und Damchen (nebenbei: wieso heißt es immer nur Herrchen und Frauchen statt Männchen und Frauchen?), mrissen an der Leine oder schlugen nach Bello, wegen der ärgerlichen Blicke. Kläff, kläff, grrrr-grrrr! Kläff, kläff. Und nun? Hier macht sich das Sprichwort Wer nicht hören kann, muss fühlen! spürbar selbstständig, nämlich in: Wer nicht hören kann lässt fühlen.
So ist das, wenn man nicht hört oder nicht gehorcht. Wenn sie wiederkommen, frag ich sie wie das geht mit dem Schreiben lernen.
Zurück zu heute Morgen und der imposanten Bella am Fenster.
Inzwischen ist sie auf der Empörungs-Skala von 1 bis 10, locker über 10 am Anschlag. Er versteht immer noch nicht worum es geht. Am liebsten würde ich hingehen und ihn kurz mal schütteln:
„Karlheinz, sie will nicht mehr! Begreif das endlich! Du kannst gee-hänn.“
Die kocht zu Hause bestimmt scharf!
Schade, dass ich von diese südländisch-feministische Selbstbehauptung keine Foto auf Youtube posten dar… u. Auf mein iPhone würde er bestimmt sofort reagieren. Gute Idee Ach, schade. Sie stehen auf … und gehen langsam raus.
Gemeinsam!
Die Kaffeebecher waren „to go“ und fliegen in die Tonne.
Sie steigen in dasselbe Auto.
Noch.
Ode an die Handschrift
Du hast eine eigene Handschrift. In allem.
Der Wille des Menschen ist unantastbar. Deiner auch. Darum schreibst du.
Schreiben ist Sehen. Sich selbst sehen, seine Gedanken lesen, festhalten. Je schneller desto besser: nächster Gedanken. Deine Ideen werden klarer … größer … mächtiger, das Denken weitet sich ….
Vom Gedankenblitz, der schnellen Notiz bis zum Roman, deine Finger bewegen entweder den Stift oder du drückst eine Taste: Du fügst die richtigen Buchstaben aneinander.
Beides heißt Schreiben. Und das ist auch gut so. Denn beide gehen nebeneinander her wie zwei Beine. Wir laufen schließlich auch auf zwei Beinen ins Ziel, und humpeln nicht auf nur einem über die Linie.
Handschrift und Tippen sind wie Yin & Yang, wie Forschung und Lehre: Die eine ist die Struktur, der andere ist der Mensch. Sie brauchen sich. Gegenseitig. Sie sind einander ein gigantischer Gewinn. Jeder, der sie beherrscht, weiß das.
Die Basis beider Schreibtechniken ist das Denken. Schreiben mit der Hand ist Denken auf Papier. Schreiben auf der Tastatur ist Denken digital.
Darum ist und bleibt der Wille des schreibenden Menschen das Maß aller Gedanken. Du gehörst zu denen, die eine eigene Handschrift haben. In allem. Du lässt dich nicht täuschen, du lässt dir nicht reinreden. Du schreibst mit der Hand. Der Politik zum Trotz, die das Handschreiben seit fünfzig Jahren torpediert. Du schreibst weiter. Du bist autark. Du besitzt einen Schrank voller Notizbücher. Du gehörst zu den Scharfsinnigen, den Kreativen, den Zukunftsfähigen. Du bist der Mensch, der die Technik beherrscht und nutzt.
Du erkennst in deiner Handschrift dich selbst, deine Gefühle, deine Leistung und deinen Erfolg.
Du bist dir nah. Jeden Tag.
Die richtige Stifthaltung und: Kugelschreiber machen keine schlechte Handschrift und Füllfederhalter keine bessere.
> Vorab erkläre ich in diesem Video die richtige Hand-Stift-Haltung
Der unten folgende Artikel sorgte für Unruhe unter Schreibgerätesammlern (was übrigens ganz in unserem Sinne war), er entstand vor dem Hintergrund, dass es in Deutschland über zehn Millionen Semi-Analphabeten gibt. Semi-Analphabeten sind Erwachsene und Schüler die nicht richtig schreiben können, weil es Ihnen in der Schule nicht beigebracht wurde. Entsprechend schlecht fällt ihre Lese-(Recht-)Schreibfähigkeit aus…
Diesen Menschen entgegenzuhalten: „Kauf Dir einen neuen Stift, dann wird es besser!“ gehört wohl zu den dümmsten Ratschlägen, die man einem Menschen geben kann. Füller sind keine Pädagogen. Kinder lernen schreiben nicht vom Schreibgerät. Richtige Stifthaltung und -führung lernen sie durch richtige SchreibLEHR-Anleitung. Doch weil Lehrern und Lehrerinnen diese nicht geben können, sollen Griffmulde, Dreieckstift und der Stift mit „Blindenschrift“ das besorgen? dass aus einem Schreibunkundigen ein Schönschreiber wird?
Schreibgerätesammler, die über diese Erkenntnis verärgert sind, weil sie glauben dies „schmähe“ den Gegenstand ihrer Leidenschaft, fragen wir: „Ist es Ihnen lieber, wir geben den Schreibgeräten die Schuld an dem deutschen Schreib-Desaster? Gibt es zehn Millionen Semi-Analphabeten weil die Schreibgeräte heutzutage so schlecht sind?“ Vielleicht haben Sie recht. Alte, edle Schreibgeräte, vor allem jene, die Gegenstand anspruchsvoller Sammelleidenschaft sind, kommen dem Anspruch, perfekte Schulfüller zu sein, sehr nah. Sie werden aber nicht für Kinder hergestellt. Auch nicht so ähnlich. Kinder bekommen minderwertiges Plastikzeug mit unflexibler Stahlfeder in die Hand gedrückt, das sie im „Zangengriff“ (!) greifen und dann damit schreiben sollen.
Ist, wenn eine Operation mißlingt, etwa das Skalpell schuld? Natürlich nicht. In puncto Schreiben aber wird das behauptet: das Schreib-GERÄT ist schuld: Wenn die Schrift schlecht ist, liegt es am Kugelschreiber – und nur der „allmächtige“ Füller macht sie wieder „schön“. Das ist Unsinn. Es gibt keine einzige Handschrift, die sich aufgrund des Füllfederhalters „verbessert“ hätte. Oder gäbe es in Deutschland sonst über zehn Millionen Menschen (Kinder und Erwachsene) mit unlesbarer Handschrift, die Schreiben hassen wie die Pest? Alle schreiben mit Füller. Vielleicht schreibt man mit einem neuen oder besonders teuren Schreibgerät einige Zeit etwas lesbarer. Dann hat sich die Schrift aber nicht durch den Stift verändert, sondern allein durch die erhöhte Konzentration. Wer die Mär vom „guten“ und „bösen“ Schreibgerät in Umlauf gebracht hat, weiß man nicht. Doch alle glauben, der „böse“ Kugelschreiber schreibt schlecht und der „gute“ Füllfederhalter schreib gut.
Schreiben findet immer zuerst im Kopf statt. Sobald das Wort zu Ende gedacht ist, fließt es wie selbstverständlich aus Hand und Stift auf das Papier. Dabei konzentriert man sich auf das Wort, nicht auf den Buchstaben.
Das ist der Moment, der über Lesbarkeit entscheidet.
Während der Kugelschreiber in der Lage ist, in Windeseile, ja fast schneller noch als die Gedanken über das Papier zu gleiten, schleppt sich der Füller triefend und recht gemächlich über den Schreibgrund, weil sonst der Tintenfluss reißt, so zwingt er den Schreibenden zur Ruhe, der dadurch mehr Zeit hat, den Buchstaben auszuformen. Das heißt, wäre der Füller nicht so langsam, sähe das Geschriebene genau so aus wie die Kugelschreiberschrift. Und umgekehrt: schriebe der Kuli ebenso langsam wie der Füller, sähe sie aus wie die Tintenschrift.
Vergleichbares gilt für Blei- und Filzstifte, die von der Schreibgeschwindigkeit her, genau zwischen den beiden Konkurrenten liegen. Aber über diese beiden Kategorien regt sich niemand auf. Im Gegenteil, man hört schon mal sagen: „Ich schreibe gern mit Bleistift“ – vor allem, seit Schreibgerätehersteller sich des Bleistiftes angenommen haben und mit hervorragendem Design ausstatten. Filzstifte sind als adäquates Schreibgerät noch nicht im allgemeinen Bewußtsein angekommen, weil sie oft den Nachteil haben, daß die Farbe durchschlägt, was den Papierverbrauch erhöht und außerdem nicht gut aussieht. Aber der Filzstift an sich ist ein tadelloses Schreib- und Zeichengerät.
Das Schreibgerät ist also nicht schuld daran,
dass die SchreibHAND entgleitet, sondern der Kopf des Schreibenden, der sich sagt: „Wenn ich mit 350 kmh über die Autobahn fahren kann, dann tu‘ ich das auch, ohne Rücksicht auf Verluste.“ Dass dieses Fahrverhalten anders ist, als das eines Normalfahrers, weiß jeder. Im übertragenen Sinne ist der Kugelschreiber der Raser auf der Papierautobahn und der Füllfederhalter der Genussfahrer (bitte positiv verstehen).
Dass die Schreibweise eines Schreibrasers lässiger ausfällt als die eines gewissenhaften Schreibmalers, liegt auf der Hand. Es ist also nicht die Schuld des Gerätes, dass die Schrift entgleitet, sondern die des Schreibenden, der sich auf dieses verlockende Drama einlässt.
Möglicher Weise ist der Mythos schnelles, böses versus gutes, langsames Schreiberät entstanden, weil Füllfederhalterhersteller die Konkurrenz des kleinen schnellen, kugeligen Schreib-Blitzes fürchteten, der so verführerisch flink ist und auf Knopfdruck schreiben kann. Der Kuli trat nämlich erst einhundert Jahre nach dem ersten Füllfederhalter auf den Plan und hat den Schreibmarkt kräftig – und wie wir inzwischen wissen – nachhaltig aufgemischt.
Also: Keine Angst vorm Kugelschreiber. Sie müssen Ihn nur etwas ausbremsen. Und wer mit seinem neuen Füllfederhalter besser schreibt als mit dem alten, der tut dies, weil er selbst mehr auf die Buchstaben (die Schrift) achtet als zuvor und nicht etwa, weil der Füller dies tut.
Der Schreibhass der Jungen entsteht, wenn …
..die Leistungen der Jungen an denen der Mädels gemessen werden. Doch Jungen sind keine langsamen Mädchen!
Jungen schreiben nicht schlechter als Mädchen,
sie schreiben anders, sie lernen es auch anders. Jungen versuchen mit aller Macht, sich an der Vorlage zu orientieren, und scheitern oft genau aus diesem Grund. Sie scheitern nicht etwa, weil sie die VA nicht verstehen oder weil sie eine grobe Motorik haben. Ganz im Gegenteil. Die Schriftproben, die als besonders katastrophal bezeichnet wurden, hatten fast alle dieselbe Auffälligkeit: Das Prinzip der VA, also das Zickzackdesign, hatten die Jungen absolut richtig verstanden, viele von ihnen verfügten sogar über ein besonders gutes Formverständnis. Aber wieso scheitern sie dann? Sie scheiterten an den vorgegebenen Bewegungsabläufen.
Dazu sollten Sie wissen, dass die VA ein Mix ist aus der deutschen Normalschrift , Druckgroßbuchstaben und Elementen der rund einhundert Jahre alten Sütterlinschrift, deren auffälliger Zickzack-Duktus den der VA dominiert. Die Kleinbuchstaben der VA sind offensichtlich in Anlehnung an die „Rauf-runter-rauf-Pünktchen-drauf“-Sütterlinschrift entworfen worden, und genau das setzen die Jungen im Heft um und entwickeln dabei eine Art „EKG-Handschrift“ ? eine Schreibweise, die nicht fließend mäandert, sondern unförmig nach oben und unten ausschlägt.
An vielen Schulen hat es sich leider durchgesetzt, dass die Kinder, bevor sie mit der VA beziehungsweise der SAS beginnen, ein Jahr lang die Druckschrift (DS) üben, obwohl sie ja eigentlich nur die DS-Großbuchstaben für die Schreibschrift brauchen.
Und nun stellen Sie sich vor, was im Kopf eines Schülers vorgeht,
der, kaum dass er die Leseschrift druckgleich schreiben kann, ein weiteres neues Alphabet lernen muss, eines, das vielleicht nicht einmal seine Lehrerin richtig schreiben kann. Er muss sich oft jeden Buchstaben mit einem Lehrheft allein erarbeiten, und stellt dabei fest: Je mehr die Buchstaben der Vorlage entsprechen und je mehr er sie zu einem Wort verbindet, desto störrischer und verkrampfter werden die Schreibbewegungen. Und er übt und übt und alle sagen nur: „Du musst dir mehr Mühe geben!“ Er gibt sich mehr Mühe, als man sich vorstellen kann.
Und so gesellt sich langsam aber sicher zum normalen Leistungsdruck dieses Kindes noch die Angst vorm Schreiben. Diese Probleme werden nicht allein aufgrund fehlender Informationen zu den Schreibbewegungen verursacht. Sie entstehen auch, weil von den Schülern erwartet wird, dass sie in der ersten Klasse die große und kleine Druckschrift beherrschen und in der zweiten die VA oder die SAS schreiben können. Am Ende des zweiten Schuljahrs haben sie mehr als einhundert Schriftzeichen erlernt, von denen die eine Hälfte zwar eingeübt wurde, aber nicht mehr geschrieben werden darf und die andere Hälfte für viele unschreibbar ist.
Sie sehen, auf die Schüler geht in den ersten beiden Schuljahren ein Schriftzeichenschwall unglaublichen Ausmaßes nieder, der vom Gehirn erst noch verschaltet (verstanden) werden muss.
Dieser Buchstaben-Tsunami übt auf die Schüler einen ungeheuren Druck aus.
sodass es im Kopf eskalieren muss. Beenden lässt sich dieser Zustand nur, indem bereits im Pädagogikstudium die Haltung all jener Pädagogen, die für den Schreibunterricht an Grundschulen mitverantwortlich sein werden, dahingehend verändert wird, dass sie den Grundschullehrern und -lehrerinnen das vorprogrammierte Versagen des Schreiben Lehrens ersparen.Statt endlich den Kindern zu helfen und das „Übel beim Alphabet zu packen“ grassiert an Schulen seit ein paar Jahren eine neue „Krankheit“, die grafomotorische Störung (auch Schreibschwäche genannt) ? so jedenfalls lautet die häufigste Begründung für unlesbare Kinderschrift. Verzweifelte Eltern müssen mit dem Schuldgefühl zurechtkommen, ihrem Kind eine Behinderung vererbt zu haben. Sie werden zu Ärzten geschickt, die ihre „sensomotorisch gestörten“ Kinder an Ergo- oder Physiotherapeuten überweisen, die aber zumeist auch nicht helfen können. Was die Lehrer nicht vermögen, sollen die Therapeuten nachholen? Schreiben lernen auf Krankenschein ? ist das die Lösung? Würden nicht so viele Branchen daran verdienen oder müssten die Eltern alle Therapien aus eigener Tasche bezahlen, sähe es im Deutschunterricht an den Grundschulen vielleicht besser aus.Das bedeutet, Schüler machen keine falschen Schreibbewegungen, sondern nur die, die sie gelernt haben (oder sich selbst beibringen mussten). Sie hatten vorher keine Störung, aber hinterher auch nicht und ganz gewiss handelt es sich um keine krankhafte Veranlagung. Erwachsene müssen bei Kindern das korrigieren, was ihnen selbst zuvor falsch beigebracht haben.Deutlicher noch: Wer Schulanfängern Druckschrift malen als Schreiben lernen verkauft und es kurz darauf wieder verbietet, um nun das richtige Schreiben zu lehren, der verursacht bei Kindern Schrei(b)krämpfe.
Für Jungen wäre Schreiben lernen kein Problem
hielte man es beim Schreibunterricht wie beim Sportunterricht. Dort boxt nicht Frau gegen Mann ? dort bleibt man unter sich. Weil Männlein und Weiblein naturgemäß unterschiedliche Voraussetzungen mitbringen, wird konsequent zwischen den Geschlechtern unterschieden: Jungen laufen schneller als Mädchen, können weiter springen und schwerere Gewichte stemmen, deshalb verläuft zwischen den Bewertungskriterien eine unsichtbare Mauer. Wieso nicht auch beim Schreiben? Wieso gilt die Durchschnittsgeschwindigkeit der Mädchen beim Erlernen des Schreibens als Standard für Jungen? Müsste dann folgerichtig nicht auch der nächste Marathonlauf nach diesen Kriterien bewertet werden ? dieser und alle anderen Disziplinen, in denen Frauen aufgrund ihrer angeborenen „Leistungsschwäche“ gegen Männer chancenlos wären und permanent verlieren würden? Vielleicht wäre eine solche Vorführung mal ganz sinn- und wirkungsvoll. Denn dann würden die Frauen und Mädchen endlich nachfühlen können, wie frustriert und deprimiert viele Jungen durch die Schulzeit gehen. Jungen mit schlechter Schrift müssen in jedem Schulfach mit Punktabzug rechnen und ihre schulische Leistung wird deshalb oft nicht so bewertet, wie es ihrer intellektuellen Leistung entspricht.
Die Erkenntnis, dass die Sensomotorik der Jungen anders ist als die der Mädchen, ist so alt wie die Menschheit. ? Wieso wird dieses Wissen beim Schreiben lernen außer Kraft gesetzt?
Dass so furchtbar viele Jungen zu Schreibverweigerern werden und Angst vorm Schreiben haben, ist also keine Frage kollektiver Minderbegabung, zurückgehender männlicher Intelligenz oder gestörter Sensomotorik. Es ist ganz einfach ? und ich weiß, das hört sich nicht gut an ?, aber es ist tatsächlich das Resultat fehlender Rücksichtnahme auf die Jungen.
Auszug aus dem Buch Handschrift ante portas/Susanne Dorendorff
Nachruf auf Christian Bienert † 7.7.2020 – Moderator bei DeutschlandradioKultur
© Susanne Dorendorff 18.7.2020
Keine halbe Stunde und wir sind einmal um die Welt. Um die Welt der Musik, die Welt der Erinnerungen, die Welt verborgener Gefühle. Jeder und jede für sich und ganz, ganz sanft. Mancher fliegt klammheimlich, manche in Familie.
Vorbei. Ende der Landebahn: „Um die Welt“ ist kein Ziel mehr. Wir befinden uns jetzt auf einer Einbahnstraße. Endgültig. Wenn ein Großer geht, fehlen die Worte. Ich versuch‘s trotzdem.
Ich flog, war Bienert am Radio, immer in Gedanken mit meinem Vater durch meine Kindheit. Von Berlin aus. Rein in den typischen RIAS-Zungenschlag, zu den Insulanern mit ihrer spitzzüngigen Verbal-Politik, und ab ging die Gefühlspost. Ich liebte diesen Sound, weil er von einem Leben in einer anderen Welt erzählte, von Berlin. Wir wohnten in Hamburg und meine Mutter versorgte mich mit Opern und Interpreten. Zum Glück. Denn das präparierte mich frühzeitig und machte mich Bienert-kompatibel. Ein Vorteil, den ich viele Jahre später sehr zu schätzen wusste, weil es mir das Mitfliegen erschloss. Mitfliegen und Mitraten.
Es war diese klitzeklitzekleine Sonntagsrätsel-Sendung, die nach mir griff, kaum dass ich zufällig hineingehört hatte, moderiert von einer Stimme, die mich in ihr Netz lotste, wie ein Aal sich nicht mehr aus der Reuse windet.
Das Raten war es anfangs gar nicht. Auch die Musikzusammenstellung schlug mich nicht sofort in ihren Bann. Da saß einer auf der anderen Seite, der mich berührte. Seltsam.
Nur mit seiner Stimme.
Sage und schreibe zwanzig Jahre wurden daraus, stapelweise handschriftliche Ratehefte, ein vollgekritzelter Opernführer und ich Teil des Bienert-Universums, einer unüberschaubar großen, weltweiten Hörerschaft.
Jeder ließ seine Gedanken in eine andere Richtung driften. Sie hatten ja freien Flug. Wir konnten Höhen und Tiefen antippen, durchkreuzen, durchpflügen oder die Gefühle einfach liegenlassen. Christian Bienert entfaltete sonntags für jeden der es mochte, einen wohltemperierten Klangteppich. Mit allem Drum und Dran. Für ein Wort aus sechs oder sieben kleinen Buchstaben.
Lächerlich?
Keineswegs.
Was machte die Bienert‘sche Größe eigentlich aus, was machte ihn zum zuverlässigen Zuhörer-Fischer?
Mit einem Wort: die Liebe.
Er liebte das Medium Radio, er liebte seine Aufgabe bis zum Missionieren, er liebte seine Hörerschaft und obendrein: er liebte zum Glück auch sich selbst (was nicht mit Selbstverliebtheit verwechselt werden darf).
Selbstliebe ist ein Talent, ist die Fähigkeit zur Selbstdisziplin, die jene Souveränität herausbildet, die sich als Ausdruck der Persönlichkeit in Stimme und Handschrift niederschlägt.
Daher also.
Sein klares Timbre war sein Kapital.
Die seltene Kombination aus Wissen, Wärme und Zielgerichtetheit verlieh ihm deutlich vernehmbar Glaubwürdigkeit. Diese Glaubwürdigkeit wiederum bildete das Fundament jener Brücke, dessen Architekt er war. Er war ein Meister der Integration von Ost und West. DDR-Kultur ist ein Schatz der zu uns gehört wie die Menschenwürde. Er lebte sie.
Ich bin nicht sicher, ob Christian Bienert sein vokales Charisma kannte. Ich glaube nicht. Darüber machte er sich keine Gedanken.
Auch nicht als er nach dem Tod des Unterhaltungsgiganten Hans Rosenthal, der ihm Mentor und Freund zugleich war, dessen Sonntagsrätsel-Nachfolge antrat. Er hatte Angst.
Aber eben auch die Liebe zur Sendung an seiner Seite.
Und so wurde daraus ein Format, das seine brillante Handschrift trug und das bis zu seinem Ausscheiden 2012, mit großer Herzlichkeit geführt und kolossal erfolgreich war.
Beim Flugzeug nennt man es Schubumkehr, wenn die Kraft, die das Fliegen ermöglicht, plötzlich bremst, um den Karren zum Stillstand zu bringen.
Dann dürfen alle Fluggäste, Flugbegleiter und Piloten aussteigen. Personalwechsel. Andere Route. Mit Bienerts Weggang kam es beim Sonntagsrätsel auch zur Schubumkehr. Klar klingt „Sonntagsrätsel“ anachronistisch. Warum auch nicht? Das „Hamburger Hafenkonzert“ ist längst kein Konzert mehr, älter als das Rosenthal’sche Rätsel und seine Hörer kein bisschen aus der Sendezeit gefallen.
Auch wenn es nur eine schöne Illusion war, so, wie man an Schutzheilige glaubt oder daran, dass Petrus das Wetter macht: Es gab ihn ja noch, sozusagen als Höhere Instanz. So lange Christian Bienert lebte, hatte ich Hoffnung, dass ich noch einmal mit meinem Vater „um die Welt“ fliegen, den RIAS-Sound, die Insulaner und Bienerts Moderatorenstimme hören oder dass die Sendung in seinem Sinne formatiert werden würde.
Die beiden Nachfolger sagen: „Jeder bringt seinen Musikgeschmack mit!“ Aber darum geht es bei dieser Sendung doch gar nicht. Bienert mochte die Musik, die er anbot manchmal selbst nicht. Aber das ließ er niemanden spüren. Er machte die Sendung für uns. Nicht für den Sender oder für sich. Das spürte man. Er gab uns das Gefühl, für den Sender wichtig zu sein.
So war er, das machte ihn aus. Darum ist sein Verlust für uns so schmerzhaft.
Ich bin unendlich froh, zwanzig Jahre meines Lebens sonntags am Radio gehockt, Bienert zugehört und mitgeraten zu haben, und dass ich mich in die Idee fallenlassen konnte, eine knappe halbe Stunde lang um die Welt getragen zu werden.
Danke.
Ihr Kind schreibt in der 5. Klasse plötzlich 5en und 6en …
… statt wie in der Grundschule, 1en und 2en. Die Handschrift Ihres Kindes wird „Sauklaue“ genannt, weil sie unleserlich ist. Begriffe wie grafomotorische Störung (Schreibschwäche), Legasthenie (falsche Rechtschreibung) und Dyskalkulie (Rechenschwäche), tauchen auf, woran mag das liegen? Ist Ihr Kind plötzlich dümmer? Wurde ihm wegen schlechter Handschrift eine „körperlich-geistige Beeinträchtigung“ attestiert? Es ist eines von 3 Mio., denen es genauso geht, sie können nicht lesen, nicht schreiben, nicht rechnen, und die Lehrerin versucht Ihnen weiszumachen, dass Ihr Kind das einzige ist, dem es so geht. Kommt Ihnen das bekannt vor? Musste Ihr Kind zu Ergo- und Lerntherapeuten? Wenn ja, haben Sie sich je gefragt, welche Rolle die Grundschule dabei spielt? Schon, aber Sie trauten sich nicht, es aus- oder anzusprechen?
Dann mach‘ ich das jetzt einmal.
Verstehen sie mich richtig, es ist kein Angriff gegen das Schul-Personal. Das kann nichts dafür, das muss ausführen, was die Politik diktiert. Es sind Grundschul-Politiker, Schulsenatoren, Kultusminister (männlich, weiblich und divers), die zu verantworten haben, dass in den ersten vier Schuljahren eine Art Lese-, Schreib- und Rechen-lern-Boykott oder Wissens-Embargo herrscht. Die Kinder werden nicht dümmer – sie werden entweder nicht oder absichtlich falsch unterrichtet. Abitur machen sie trotzdem. Lesen lernt man jetzt an der Universität. Was ist los in der Grundschule?
Aus Platzgründen verzichte ich hier darauf, die Hintergründe zu erklären. Ich möchte lieber daran erinnern, dass regelkonforme Handschreibtechnik (Schreibschrift) und Intelligenz, Bildung und beruflicher und persönlicher Erfolg auf einander angewiesen sind.
Unsere zukünftigen Erwachsenen „ticken“ in dem Moment wieder richtig, in dem sie richtig unterrichtet werden. Und zwar als erstes in richtigem Schreiben und mit Schreibschrift – nicht, wie seit 1969 praktiziert, mit Druckschrift.
Druckschrift hat mit Handschrifterwerb nichts zu tun. Im Gegenteil: der Gedanken-Flow wird extrem gestört, ja geradezu geschreddert. Trotzdem wurde die Schreibschrift 2001 klammheimlich aus dem Lehrplan gestrichen. 2011, als das endgültige Aus der Schreibschrift zugunsten der Druckschrift beschlossen war, wurde die Druckschrift in „Grundschrift“ umbenannt. Eltern sollen dies aber nicht durchschauen, also wird nicht nur der Name geändert, sondern angeboten, die Druckbuchstaben „nach Gefühl“ zu verbinden, denn „Druckschrift ist Schreibschrift, wenn sie mit der Hand geschrieben wird“ lügen uns dieselben Personen ins Gesicht, die auch die „Schreib wie du sprichst“-Legasthenie verursachen. Wie lange sollen wir und das noch auftischen lassen?
Wir wissen es doch viel besser. Schauen Sie sich um: Handschrift boomt! Erstens ist Schreiben mit der Hand sehr leicht zu erlernen. Zweitens trägt es zur Persönlichkeitsentwicklung bei und ist auf dem besten Weg ein Bildungs-Statussymbol zu werden. Drittens: Mit der Schreibschrift steht uns eine intelligenzbildende Technik zur Verfügung, die sich seit Jahrhunderten in (fast) allen Weltsprachen als Denk- und Kommunikations-Instrument bewährt. Dass sie ihren weltumspannenden Erfolg immer weiter ausbaut, wundert also nicht. Dazu trug sowohl die tradierte handschriftliche Alphabetisierung bei, als auch die globale Digitalisierung und die zunehmend als bedrohlich empfundene virtuelle Entmündigung. Sie machen diese einzigartige Verständigungstechnik unverzichtbar.
Und so funktioniert sie: Wir denken schnell-fließend und in ganzen Begriffen. Und so soll auch geschrieben werden. Die Schrift ist so konzipiert, dass die Buchstaben unbemerkt ineinander übergehen können. Finger, Stift und Schrift bilden eine Bewegungseinheit die den Gedankenfluss imitiert.
Das macht diese Technik zur schnellsten buchstabenbasierten Darstellungsform. Das heißt, nur richtiges Schreiben mit der Hand ermöglicht optimale Gedanken-Schreibarbeit. Allein zu diesem Zweck wurde diese Schreib-Technik entwickelt. Spracherkennungs-Software ist damit nicht vergleichbar.
Zudem ist handschriftliches Schreiben authentisch und weitestgehend datengeschützt. Wer diese Schreibtechnik auch auf Tablet und iPhone beherrscht, ist Teil einer Verständigung, die überall auf der Welt Verbindungen knüpft. Ein Muss für jeden zivilisierten Menschen.
Handschrift ist buchstäbliches Denken. Dies vor Zugriffen zu schützen ist eine Gewissensfrage. Denn Schreiben ist Macht.