Meine Handschrift

Handschriftliches Vorwort aus meinem Buch „Lesbar schreiben“: Sie [die Kinder] brachten mich auf die Idee zu erklären, was Schreiben ist, warum man Schreiben lernt, was ein Schul-Abc ist, warum es „rund“ sein muss, und dass Lehrer wissen müssen, dass Schulkinder über tausend Zeichenverknüpfungen lernen müssen und nicht nur 26 Buchstaben. Vor allem aber müssen alle wissen, dass Schreiben lernen eine Meisterleistung ist, die viel Zeit braucht, die ganze Schulzeit! Ich lerne immer noch, und die Kinder waren für mich eine unglaubliche Erfahrung!

 

Liebeserklärung an meine Handschrift (ein Gedicht)

Sie ist echt.

Es ist ihr egal, ob ich sie mit Kuli, Bleistift, Filzstift oder Füller schreibe, sie zeigt sich immer mit Gefühl.

Ich kann ihr nicht das Geringste vormachen, sie lässt sich nicht täuschen Sie ist sensibel und aufrichtig.

Ich bin ihr ausgeliefert und beherrsche sie zugleich/ Sie ist nichts ohne mich/ und ich nichts ohne sie/Sie wird mich nie verlassen/ Sie weiß genau, wer sie ist/Sie verfolgt mich und ist bei mir wie ein Schatten/ Manchmal ist sie grässlich hässlich/ Gelegentlich schwingt sie sich auf und tanzt wie ein Schmetterling/ Sie ist irrational/ Emotional/ Individuell/und so wunderbar, wie jede andere Handschrift auch.

Die Leute sagen, sie sei »Ausdruck meiner Persönlichkeit«/ Ich sage, sie ist hundert Mal mehr als das/ Sie sagt mir, wie ich mich fühle/ Sie antwortet mir, wenn Menschen nichts mehr sagen können/ Sie trauert mit mir/Sie ist stärker als ich selbst/»Ausdruck der Persönlichkeit« ist nichts dagegen/ Was ist das überhaupt, »Persönlichkeit«?/ Die Wissenschaft weiß es noch nicht, ist ihr aber auf der Spur.

Persönlichkeit ist eine Phrase/ eine schillernde Worthülse/ Aber Ausdruck hat sie/ und wo Ausdruck ist/ da ist auch Eindruck/ Den macht sie.

Ob man will oder nicht/ jede Handschrift macht Eindruck/  Meine ist da keine Ausnahme/ Jeder Mensch hat seine eigene Lebensschrift/ Aber nur selten sieht man, dass sie auf Gegenliebe trifft/ Noch seltener wird sie überhaupt gemocht/ Meist führt sie ein Schattendasein und wird verachtet/ Tja, und so fühlt sie sich dann auch/ Wie kann eine Handschrift strahlen und schön sein/ wenn sie ständig missachtet, niedergemacht und schlechtgeredet wird?/ Sie kann es nicht/ Kein Mensch kann das/ Aber einer Handschrift wird das zugemutet/ Ihr bleibt oft nichts als ein Dasein in Isolationshaft/ Manche Handschrift versinkt im Keyboard des Computers/ ohne jemals gelebt zu haben/ Weil ihr Lebensgefährte ihr niemals Leben eingehaucht hat.

Vielleicht weiß er nichts von ihr/Nichts von ihrer Schönheit/ ihrem Charisma/ ihrer Strahlkraft/ ihrer grafischen Brillanz/ Und er ahnt nicht einmal, was alles aus ihr hätte werden können/ Hätte er sie doch nur einmal gelassen/ losgelassen, einfach so drauf los/ Doch er weiß nichts über sie und nichts von ihr/ weil ihm vom ersten eigenen Buchstaben an/ suggeriert wurde, seine Schrift sei schlecht/ sei ungleichmäßig und eigenwillig und tanze auf der Linie statt ordentlich zu sein/ »Das wird nie was!«/ und daran glaubt er/ Hätte er gewusst, dass seine Schrift sich nicht schönschriftmäßig entwickeln darf/ weil sie dann ihre Einzigartigkeit verliert/ dann hätte er heute ein anderes Verhältnis zu ihr/ Bestimmt würde er sie mögen/ Sehr sogar.

Hamburg, 1987

Ich bin die Handschrift und das Schreiben.
Sie können mich live schreiben sehen oder einen individuellen Schriftzug buchen – schreiben Sie mir und wir finden den Weg!

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Schreiben ist mehr als nur Handschrift und Kalligrafie: Philographie

Schreiben ist kunstfähig. Denn es transportiert die unbewusste Kraft des emotionalen Ausdrucks, die als Basis der Handschrift bekannt ist. Alle anderen scripturalen Produkte, ob Kalligrafie, Schönschrift und Handlettering sind Dekoration oder Kunsthandwerk. Sie unterscheiden sich also elementar von einander. Meine Handschrift /Schreibtechnik firmiert unter der Bezeichnung Philographie (philo: die Liebe zum – graphie: Schreiben), daher werden meine Werke, ob als ausgeschriebenes oder reduzierte Wortbild, „Philogramm“ genannt.

Die philographischen Illustrationen zu dem Kultbuch „Die Möwe Jonathan“ von Richard Bach/Ullstein, entstanden 1988 und lösten einen wahren Schreibhype aus.

1.000 Mal BERLIN – visuelle Poetik

Visuelle Poetik ist Ausdruck meines Lebensgefühls, ein eigenständiges, interdisziplinäres Kunstformat, das auf der Ausdruckskraft des Menschen basiert. Es ist kein „Action Painting“, keine Kalligrafie, keine scripturale Malerei und gehört auch nicht zum Abstrakten Expressionismus. Es ist Emotion pur!

So haben Sie BERLIN noch nie gesehen. Diese Strahlkraft! Handgeschrieben. Tausend Mal. Als Installation, als Ausstellungs-USP, auf Messen und Events – überall bildet Dorendorff-Kunst  den Mittelpunkt. Machen Sie Ihre nächste Idee zu einem absolut unvergesslichen Eindrucks-Erlebnis. Das ist Exklusivität. Buchstäblich schriftlich und von Hand! Schreiben Sie mir – ich schreibe zurück! In jede Stadt, auf jeden Berg, in jedes Land!

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Die Möwe Jonathan

Die Illustrationen entstanden 1988 für die bibliophile Ausgabe der Möwe Jonathan  von Richard Bach/Ullstein Verlag

Schreiben ist Männersache

Männer sind risikofreudig und spontan. Die Spontaneität bestimmt den Energie-Flow, die Induition beflügelt und macht, dass männliche Eigenschaften wie Ausdauer, Leidenschaft, Visionen, Mut, Neugier und Wille in einen Kraft-Impuls münden und zu neuem Lebensgefühl verschmelzen. Bei mir wird im Stehen geschrieben, blitzschnell, emotional, mit Chinatusche und großem Rundpinsel auf Japanpapierrolle.

 

Auf den Flügeln des Schreibens: Das Glücksgefühl Sho-Dor

Der „Weg des Schreibens“ (sho: Schreiben – do: Weg) ist neben der Malerei in Japan die höchste der Künste. Sho-do ist eine Ausdruckskunst, bei der es allein auf die Kraft des Ausdrucks ankommt. Der Schriftzug muss „sprechen“! Gefallen muss er nicht. Insofern ist Sho-do das Gegenteil westlichen Schreibverständnisses und der Antipode (Gegenspieler) der Kalligrafie (kalli: schön – grafie: schreiben).

Meine Schreibkunst trägt die hiervon abgeleitgete Bezeichnung in Kombination mit meinem Namenskürzel: Sho-Dor. Sho-Dor bezeichnet  geschriebene Reduktionen. Sho-Dor kann als das lateinisches Pendent des Sho-do bezeichnet werden.

Dr. Reinhard Döhl | schrieb zur Eröffnung der Ausstellung Kei (Okei) Suzuki: SHO: Das westliche Verständnis von „Sho“-Kunst ist mit einigen Irrtümern besetzt. Das wird bereits deutlich, wenn wir hartnäckig „Sho“-Kunst mit Kalligrafie übersetzen. Was in unserem abendländischen Verständnis ja Schönschrift meint. Das ist in der „Sho“-Kunst durchaus anders. Sie zeigt nicht und will nicht unter Beweis stellen. Die Kunstfertigkeit des Schreibers, sie ist vielmehr Ausdruck eines Lebensgefühls, aus dem heraus der Schreiber das oder die Schrift-Zeichen zu gestalten versucht. ( … )

Alphatierchen, Lach- und Laufletters

Buchstaben können fröhliche Gesellen sein, zum Lachen, zum Schreiben und als einfache Dekoration. Wir nehmen solche Aufträge sehr gern entgegen. Fragen Sie uns – wir finden gemeinsam den Spaß daran. Diese Seite wechselt ständig ihre Buchstaben. Es lohnt sich also, sie zu sichern! Alphatierchen ist die Bezeichnung für frei skizzierte Schriftzeichen des Alphabets, die bestimmte Charakteristika aufweisen. Hier ist es ein sehr gehetztes, sich fürchtendes. davonlaufendes C (wie Chaos oder „HILFE!! Das B kommt!“. Alphatiere sind meine Spezialität! Deshalb sind sie urheberrechtlich besonders geschützt. Sie stehen unter Artenschutz!